FAQ

Warum ist Palmöl in so vielen Produkten enthalten?

Dieses Pflanzenöl weist eine Reihe an Eigenschaften aus, die es zu einem vielseitig einsetzbaren „Alleskönner“ unter den Rohstoffen machen: Es hat bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz, hält hohen Temperaturen stand und ist damit gut zum Braten geeignet und ist zudem überaus oxidationsbeständig und damit lange haltbar. Überdies weist Palmöl eine plastische, weiche Textur auf, die es für zahlreiche Anwendungen empfiehlt. Mit seinem relativ neutralen Geschmack ist zudem ein Einsatz in sehr unterschiedlichen Anwendungen möglich, ohne die geschmackliche Qualität des jeweiligen Endprodukts zu beeinflussen.

Darüber hinaus zeichnet es sich durch ein relativ ausgewogenes Nährwertprofil im Vergleich zu vielen anderen Nahrungsfetten wie etwa Butter aus, weshalb sich viele Lebensmittelhersteller für dieses Fett entscheiden.

Der Hauptgrund für seine Verwendung in zahllosen Produkten besteht jedoch darin, dass Palmöl als nahezu einziges auch ungehärtet festes pflanzliches Fett in ausreichenden Mengen verfügbar ist, da die meisten anderen Öle flüssig und damit nicht in der Lage sind, einem Produkt eine feste Konsistenz zu verleihen. Aus diesem Grund ist Palmöl die Lösung, die es erlaubt hat, teilhydrierte (d. h. teilweise gehärtete) Fette zu ersetzen, die aufgrund ihres hohen Anteils an trans-Fettsäuren eine vielfach belegte gesundheitsschädigende Wirkung haben.

Lässt sich Margarine auch ohne Palmöl herstellen?

Objektiv betrachtet: nein. Kein anderes Pflanzenöl vereint so viele erwünschte Eigenschaften. Es gibt natürlich andere Öle und Fette mit einem ausreichenden Anteil an gesättigten Fettsäuren, um für die Margarineherstellung in Frage zu kommen. Deren ernährungsphysiologisches Profil und/oder ökologische Bilanz sind hingegen denen von Palmöl keineswegs überlegen.

Betrachten wir zunächst das Nährwertprofil. Da tierische Fette insbesondere seit der „Rinderwahn“-Lebensmittelkrise von unseren Kunden nicht mehr erwünscht sind und hydrierte, d. h. gehärtete pflanzliche Öle oft (und in dem Fall, dass sie vollständig hydriert wurden, zu Unrecht) mit trans-Fettsäuren und folglich einem Gesundheitsrisiko in Verbindung gebracht werden, bleiben nur noch wenige Optionen, um den für eine feste Konsistenz unserer Produkte erforderlichen Anteil gesättigter Fette zu erzielen. Die meisten in Frage kommenden Alternativen wie zum Beispiel Kokosöl enthalten jedoch noch mehr gesättigte Fette als Palmöl.

Betrachten wir nun die ökologischen Aspekte: Trotz der Anbaumethoden, bei denen es noch viel zu verbessern gibt, ist zu bedenken, dass man, um die Ölpalmen mit jeder beliebigen anderen Ölsaat zu ersetzen, zwischen sechs- bis zehnmal mehr Agrarfläche benötigen würde, um die 65 Millionen Tonnen Jahresproduktion zu erreichen. Zudem ist Palmöl einer der wichtigsten Entwicklungsfaktoren in Südostasien und Afrika.

Tue ich meiner Gesundheit einen Gefallen, wenn ich zu einem Produkt greife, das als frei von Palmöl gekennzeichnet ist?

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht … denn ob Palmöl im Produkt enthalten ist oder nicht, ist unter dem Gesundheitsaspekt nicht unbedingt ausschlaggebend. Entscheidend ist, welches Fett verarbeitet wurde, um das Palmöl zu ersetzen. Einige der ersatzweise verwendeten Öle weisen nämlich einen noch höheren Anteil gesättigter Fettsäuren auf als Palmöl. Palmöl hat zwar einen nicht unerheblichen Anteil gesättigter Fettsäuren. In erster Linie und bei Weitem ist es jedoch unser übermäßiger Verzehr von Fleisch und Milchprodukten, der dazu führt, dass wir zu viele gesättigte Fette aufnehmen.

Ob ein Produkt Palmöl enthält oder nicht, ist somit absolut kein ausschlaggebendes Kriterium dafür, ob es „gesund“ ist oder nicht. Entscheidend ist die ernährungsphysiologische Gesamtbilanz des Produkts. Über diese gibt die Nährwerttabelle Auskunft, die fortan auf dem Etikett jedes Lebensmittels zu finden sein muss. Anhand dieser Informationen ist es dann möglich, den Verzehr gesättigter Fette einzuschränken.

Viele Lebensmittelhersteller und -händler bedienen sich des kontroversen Charakters von Palmöl, um den Absatz ihrer Produkte mit Aufschriften wie „ohne Palmöl“ anzukurbeln. In einigen Fällen übrigens sogar dann, wenn sie zuvor nie Palmöl verwendet haben. Wir hingegen haben uns dafür entschieden, den maßvollen Einsatz von Palmöl zu verteidigen, da dies einfach das ehrlichste Verhalten gegenüber dem Endverbraucher darstellt.

Nachhaltiges Palmöl – was verbirgt sich dahinter?

Nachhaltiges Palmöl muss eine Vielzahl an Umweltschutzkriterien erfüllen, und nicht nur das. Seit 2004 hat der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO), eine Vereinigung aus Unternehmen, NGOs und politischen Einrichtungen, gemeinsam eine Reihe an Kriterien festgelegt, die Hersteller einhalten müssen, um ihre Produkte zertifizieren lassen zu können.

So muss RSPO-zertifiziertes Palmöl bestimmten ökologischen Grundsätzen entsprechen, die auf den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt in den Urwäldern abzielen. Bei der Produktion müssen zudem die Rechte der Arbeiter und der einheimischen Bevölkerung respektiert werden. Übrigens lässt sich „segregiertes“ nachhaltiges Palmöl bis zu seinem Ursprungsort zurückverfolgen, sodass die genaue Herkunft des eingesetzten Palmöls garantiert werden kann.

Wir bei Aigremont sind der Ansicht, dass diese RSPO-Zertifizierung nur einen ersten Schritt darstellt und dass diese Nachhaltigkeitskriterien noch strenger gefasst werden sollten. Nichtsdestotrotz ist dieser Schritt wichtig und unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund unterstützen wir eindeutig die Verwendung von RSPO-zertifiziertem Palmöl, zählen zugleich jedoch zu den Gründungsmitgliedern der Belgischen Allianz für nachhaltiges Palmöl, um uns für die Schaffung noch ambitionierterer Kriterien stark zu machen.

Worin unterscheiden sich Butter und Margarine?

Butter ist ein Fett tierischer Herkunft. Es handelt sich um ein aus Milch gewonnenes Erzeugnis. Wie jedes Nahrungsfett hat auch Butter seine Vor- und Nachteile. Butter enthält im Durchschnitt 82 % Fett, das zu zwei Dritteln aus gesättigten Fettsäuren besteht. Einer ihrer größten Vorzüge: ihr Geschmack. Auch Aigremont setzt Butter bei bestimmten Kompositionen ein, um ihre Eigenschaften mit denen von Ölen und Fetten pflanzlicher Herkunft zu kombinieren.

Wenn von Margarine die Rede ist, dann ist eine Mischung aus Ölen und Wasser gemeint (der manchmal auch Milchpulver hinzugefügt wird, was bei Aigremont jedoch nicht der Fall ist). So enthält eine klassische Margarine 80 % Fett – in der Regel pflanzlicher Herkunft – und 20 % Wasser. Damit die Vermengung von Wasser und Öl gelingen kann, ist in erster Linie die Zugabe eines Emulgators erforderlich. Im Vergleich zu Butter liegen die Hauptvorzüge von Margarine in ihrer Plastizität und in ihrem Nährwertprofil, das sich über den Einsatz verschiedener Öle steuern lässt. Bestimmte Margarinen bilden deshalb auch die Grundlage von Ernährungsweisen, die auf die Senkung des Cholesterinspiegels abzielen.

Grundsätzlich jedoch hat in einer gesunden und ausgewogenen Ernährung jedes Öl oder Fett seinen Platz. Entscheidend sind vor allem ein allgemein maßvoller Umgang mit Fett und eine abwechslungsreiche Fettversorgung, damit dem Körper die jeweiligen Vorzüge der verschiedenen Fette zugutekommen können.